Wie ich zum Nähen gekommen bin

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Ja, wie bin ich eigentlich zum Nähen gekommen? Das ist eine gute Frage. Handarbeit hat mich schon immer interessiert. In der Grundschule wurde mir stricken und häkeln beigebracht und eigentlich sitze ich seitdem immer mal wieder im Winter auf der Couch und mache eine Mütze oder einen Schal.

Doch das sollte nicht alles gewesen sein. Da ich relativ klein bin, sind mir viele Kleidungstücke meistens zu lang. So habe ich mir schon oft gedacht: „Wenn ich eine Nähmaschine hätte, könnte ich das jetzt selber ändern.“ Aber über diesen Gedanken hinaus ist es nie gekommen. Ab und zu habe ich mal Freundinnen gefragt, ob sie mir ein Faschingskostüm kürzen, aber ich hätte das eigentlich gerne selber gemacht. Nur, ohne Nähmaschine ist das schwierig.

Meine Körpergröße ist unter anderem ein Grund, warum ich kaum bis gar keine Kleider oder Röcke trage, denn wenn die Kleider eine gewisse Länge überschreiten sehe ich aus wie ein Wurzelzwerg und das will niemand.

Singer 8280 made by Oni

Pläne und Wünsche sind toll. Nähmaschinen und vor allem das Zubehör wie Stoffe, Schere etc. sind aber nicht billig. Doch, wenn man nicht irgendwann mal zupackt, wird das nix. Träume sind doch dazu da erfüllt zu werden, oder nicht?

Deshalb war es Ostern 2018 soweit. Stolz trug ich die kleine Nähmaschine nach Hause und wusste erst mal nicht, was ich damit anfangen soll. Jetzt steht sie da. Wie funktioniert das alles? Was mache ich als erstes? Was brauche ich eigentlich am Anfang?

Aber was tut man heutzutage, wenn man sich mit irgendwas nicht auskennt? Richtig…Youtube! Gesagt, getan! Ein komplettes Wochenende lang dudelten Videos mit Anleitungen einschlägiger Youtuberinnen durch meine Wohnung (ganz zum Leidwesen meines Freundes). Um mit den Begriffen wie „Nahtzugabe“, „absteppen“, „verriegeln“ klarzukommen saugte ich förmlich alle Videos die ich finden konnte ein. Ich hatte massenweise Videos geschaut, bevor das gute Stück überhaupt das erste Mal ausgepackt wurde.

Nach und nach entwickelten sich Sympathien, für die ein oder andere Youtuberin, die bis heute anhalten. Schnell fand ich heraus, wer mir im großen www. beim Nähen helfen konnte und wer nicht.

Und irgendwann war es dann soweit. Die erste Naht wurde genäht. Ich weiß noch ganz genau, wie glücklich und zufrieden ich war, als ich das Ergebnis betrachtete. Krumm und schief war die Naht, viel zu schnell die Maschine, der Stoff viel zu eigenwillig. Wie sollte ich das nur alles lernen? Aber der Spaßfaktor überwog doch irgendwie. Dinge selber zu erschaffen macht mich einfach glücklich.

Ein Kosmetiktäschchen nach dem anderen flog mir von der Nähmaschine und mittlerweile komme ich sehr gut mit ihr klar. Meine Projekte werden langsam größer und ich wage mich mittlerweile auch an Kleidung. Zwar eher einfache Sachen, aber immerhin. Ich merke selber, wie ich mich von Monat zu Monat weiterentwickle und immer mehr Sicherheit gewinne.

Fazit ist definitiv, dass ich sehr froh bin mir diesen Traum erfüllt zu haben. Mittlerweile gehört das Nähen irgendwie dazu und ich schaufle mir unter der Woche bewusst Zeit zum Nähen frei. Jedes Teilchen was ich fertigstelle wird von mir mit Stolz betrachtet und ich freue mich wie ein kleines Kind über jede kerzengerade Naht. Schiefe Nähte werden gnadenlos wieder aufgetrennt. Mein Anspruch an mich wächst von Projekt zu Projekt. Selten denke ich mir: „Naht schief…ach egal.“

made by Oni am Nähen
Ich bei der Arbeit

Ich gehe einfach mal davon aus, dass es euch anderen Nähverrückten da draußen nicht anders geht.

Ich wünsche allen noch viele tolle Projekte bei denen wunderbare Dinge entstehen und während ich das hier schreibe sausen mir schon wieder 10 Ideen durch den Kopf, die ich unbedingt aufschreiben muss. Neue Projekte sind in Planung, ihr könnt gespannt sein.

Wie seid ihr zum Nähen gekommen?

Schreibt mir gerne eure Geschichte per Mail oder auch als Kommentar unter diesem Beitrag. Ich freue mich über alles was ihr mir schreibt und beantworte jede Mail gerne, so schnell ich kann!

Macht’s gut ihr Lieben und bleibt kreativ

Bis bald

Eure Marion

Schaut euch auch meine andern Sachen bei Instagram an und folgt @made_by_oni

2 Kommentare zu „Wie ich zum Nähen gekommen bin“

  1. Hallo Oni,

    ich weiß nicht, ob ich dir bereits meine Geschichte erzählt habe (du weißt ja schon, was ich so mache :D), aber dein schöner Blogeintrag hat mich inspiriert, dir hier meinen kleinen Näh-Werdegang mitzuteilen!
    Schon während meiner Schulzeit hatte ich Interesse an Cosplay, mein allererstes Kostüm war noch gekauft. Erst richtig zum Nähen und zum „ich nähe meine Sachen wenn möglich selbst“ kam ich erst 2011/2012, zu Zeiten meines freiwilligen Jahres, in dem ich meine jetzige, extremst lieb gewonnene Freundin kennengelernt hatte. Da hatte sie schon eigene Projekte mit Leidenschaft genäht und half mir bald bei meinem eigenen Cosplay – Meine Singermaschine stand bereit und sie zeigte mir die grundlegenden Dinge… und so tastete ich mich langsam (heute immer noch) heran. Ich verbinde mit dem Nähen sehr viele schöne Erinnerungen und Freundschaften, die bis heute bestehen und es freut mich zu sehen, dass du auch schöne Erfahrungen sammelst (vor allem wie du dich rasant und kontinuierlich verbesserst). Ich hoffe, dass es noch lange so bleiben wird! ♥

    LG Sabi

    1. Liebe Sabi <3,

      vielen lieben Dank für deinen herzlichen Kommentar. Ich freue mich immer die Geschichten von anderen Nähbegeisterten zu hören. Bei dir weiß ich ja das Eine oder Andere schon und bewundere immer wieder mit Begeisterung was du so zauberst. Deine Kostüme sind der Hammer und ich bin wirklich sehr gespannt, was du als nächstes machst 🙂 Danke nochmal für deine Hilfe am Anfang. Du hast mir bei den ersten Schritten sehr geholfen (auch wenn du vielleicht denkst, dass das nicht viel war, aber für mich war das wichtig) und ich habe mich gefreut jemanden zu haben mit dem ich mich austauschen konnte.
      Viele liebe Grüße
      Oni

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